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... Potsdam gelegen, ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwielowsee im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Ferch liegt am Südende des Schwielowsees am Rand der Zauche, einer hügeligen, waldreichen Moränenlandschaft. Die höchste Erhebung Ferchs und gleichzeitig der Zauche bildet mit 124,7 Metern ü. NN der Wietkiekenberg. Mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale und zahlreiche historische Kulturlandschaftselemente sowie ein breites Spektrum von Biotoptypen sind hier anzutreffen. Als Teil der Zauche (von slaw. such, das trockene Land, d.h. vor allem der „Beelitzer Sander“) wurde das Gebiet vergleichsweise spät besiedelt. Erst mit dem hochmittelalterlichen Landesausbau setzte die intensive Nutzung und Überformung ein. Eine hervorragende Datengrundlage (sechs Pollendiagramme sowie umfangreiche Daten zur Landschafts-, Siedlungs- und Nutzungsgeschichte aus verschiedenen Quellensammlungen und Einzelpublikationen) ermöglicht die Rekonstruktion der spät- und nacheiszeitlichen natürlichen Waldentwicklung und der Veränderungen unter menschlichem Einfluss. Sie werden mit Profilschnitten und Vegetationskarten zu Früh-, Hoch-, Spätmittelalter und mittlerer Neuzeit veranschaulicht. Die neuzeitliche Entwicklung Ferchs ließ sich u.a. anhand historischer Karten in mehreren eigens erstellten Landschaftszustandskarten nachvollziehen. Das am Südufer des Schwielowsees liegende Gebiet erhielt während des „Brandenburger Stadiums“, der maximalen Ausdehnung des Inlandeises der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren, seine Oberflächenstruktur. Aufgrund der Vollständigkeit sämtlicher zu jener Zeit entstandener geomorphologischer Formentypen auf engstem Raum gehört es zu den elf unter Geotopschutz stehenden „hervorhebenswerten Glaziallandschaften“ Brandenburgs. So finden sich im Raum Ferch alle typischen landschaftlichen Elemente der flachwelligen Grundmoränenplatten (Glindower Hochfläche), der hügeligen Endmoränen (Kames, Fercher Berge), spätglazial aufgewehte Dünenpartien (Kaniner Tal) und schwach geneigte Sander- und Talsandflächen (Beelitzer Sander und Talsandterrassen des Kaniner Tals), die von Rinnen und Tälern unterbrochen werden. Durch die ausschürfende Wirkung des Eises wurde die südlich anschließende „Fercher Rinne“ mit den umgrenzenden Steilrändern ausgebildet. Der Schwielowsee selbst verdankt als glaziales Zungenbecken seine Entstehung diesem maximalen Eisvorstoß der Brandenburger Eisrandlage. Der „Wietkiekenberg“ 1,5 km südöstlich von Ferch ist eine gebietstypische Stauchmoräne und mit 125 m die höchste Erhebung Mittelbrandenburgs. Von den Bodentypen nehmen Braunerden aus eiszeitlichen Schmelzwassersanden auf dem „Beelitzer Sander“ und in den „Fercher Bergen“ die größte Fläche ein. Sandrohböden und Braunerden aus Dünen- und Talsanden sind im „Kaniner Tal“ weit verbreitet. Fahlerden und Parabraunerden aus Sanden über Geschiebelehm bzw. Geschiebemergel beschränken sich auf die „Glindower Platte“ und ihre Ränder. Die gering verbreiteten Nassböden kommen auf Flusssanden am Schwielowseeufer vor, auf Torfen im Bereich der Kessel- und Rinnenmoore. Das Mühlenfließ, ein in der „Fercher Rinne“ verlaufender Bach natürlichen Ursprungs, erinnert an die einstmals betriebene Wassermühle an der Straße Mühlengrund. Die zahlreichen feuchten Senken und Moore in den hügeligen Partien des Gebietes, wichtige erdgeschichtliche Archive zur Rekonstruktion der Landschafts- und Vegetationsgeschichte, sind seit den 1970er Jahren durch die benachbarten Brunnen der Potsdamer Wasserversorgung zunehmend ausgetrocknet und in ihrem Pflanzen- und Tierbestand gefährdet. Der Schwielowsee gehört mit Ferch zum „Potsdamer Havel- und Seengebiet“, dessen landschaftliche Schönheit sich dem UNESCO-Weltkulturerbe der Potsdamer Schlösser und Gärten anschließt, ergänzt durch die bekannte Malerkolonie um 1900 und die zunehmende touristische Erschließung seit jener Zeit. Der Ort wurde 1317 als Verch erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf Verch gehörte zu jener Zeit zum Besitz des Klosters Lehnin. Eine Siedlung gab es dort jedoch schon vor der Ersterwähnung. Der Name des Dorfes Verch leitet sich vermutlich von der slawischen Bezeichnung für Höhe oder Gipfel ab. Für einen Ort in ähnlicher Lage am hinteren Ende eines Sees findet sich das auch beispielsweise in Ferchesar. In einer Chronik des Ortschronisten Fritz Albert Dohnert aus dem Jahr 1954 wird noch eine andere Erklärung geliefert, denn vor 1450 trat auch die Ortsbezeichnung Fehrich auf. Diese sei eine Bezeichnung für eine Fischersiedlung gewesen. Die Zisterziensermönche des Klosters Lehnin legten an mehreren Stellen am See Fischerhütten an, wahrscheinlich auch beim heutigen Ferch. Im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahre 1375 werden zwei Dörfer erwähnt, Verch superior und Verch inferior, ein Unteres und Oberes Dorf. Das Untere Dorf brannte im 15. Jahrhundert völlig ab und blieb lange Zeit wüst. Die ehemaligen Bewohner zogen ins Obere Dorf. Noch heute gibt es in Ferch einen Hinweis auf eine Alte Dorfstelle im Bereich des Oberdorfes. Gegen 1375 ging Ferch in den Besitz der Adelsfamilie von Rochow über. Im selben Jahr wird Wychard von Rochow als Besitzer von Ferch erwähnt. Im 16. Jahrhundert teilte sich die Familie von Rochow in mehrere Linien und bis 1804 gehörte das Dorf der Golzower Linie derer von Rochow. Ab 1804 bis in das 19. Jahrhundert waren die Fercher der Plessower Linie der Familie von Rochow lehnspflichtig. Im südlichen Teil der „Fercher Rinne“ gab es am Übergang zum „Beelitzer Sander“ bei „Alte Dorfstelle“ bereits eine jungbronzezeitliche Siedlung, deren genaue Datierung jedoch unklar bleibt. Seit Ende des 10. Jahrhunderts bestand an derselben Stelle die slawische Siedlung Oberferch. Der während des mittelalterlichen Landesausbaus im Zuge der deutschen Ostsiedlung gegründete Ort Unterferch (Verch Inferior) ist der Ursprung des heutigen,1317 erstmals urkundlich genannten Ferch, dessen Bezeichnung vermutlich auf ein slawisches Wort für Anhöhe, Erhebung zurückgeht. Das Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 gibt erstmals detailliert Auskunft über die Besitzverhältnisse im Havelland. Zu dieser Zeit hatten die altmärkischen Gutsherren „von Rochow“ die Grundherrschaft über Ober- und Unterferch mit ihren 25 Hufen. Sie bestand mehr oder weniger durchgehend bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg. Das gesamte Havelland war im Spätmittelalter von der Agrarabsatzkrise (1350-1450) und einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung betroffen. Um 1400 waren zudem die ertragsschwachen Ackerflächen auf Sandböden bereits so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie zugunsten einer extensiven Bewirtschaftung (Weideland) aufgegeben wurden. In diese Zeit fällt der archäologisch-historisch erwiesene Wüstungsvorgang der ursprünglich slawischen Siedlung Oberferch (Alte Dorfstelle). Die Bewohner siedelten wahrscheinlich nach Unterferch um. Diese für das Hochmittelalter typische Zusammenlegung von Dörfern und die damit einhergehende Konzentration der Bevölkerung war eine Folge der „Deutschen Hufenverfassung“ und der Dreifelderwirtschaft, die nach Rodung der Wälder eingeführt wurde. Das ehemalige Dorf „Lütkendorf“ lag auf der Feldmark und fiel um 1450 wüst. Die wüste Dorfstelle liegt östlich des heutigen Wohnplatzes „Resau“ Stadt Werder und der Gemarkung „Ferch“ Gemeinde Schwielowsee. Zu DDR-Zeiten errichtete und unterhielt die Deutsche Reichsbahn ein Betriebs-Ferienlager "Neue Scheune". Nach 1990 sind auf einigen Bungalowflächen aus der DDR-Zeit Neubauten entstanden. Künftig soll die Dorfstruktur durch die Errichtung von Einfamilienhäusern verdichtet werden. Im 19. Jahrhundert begründeten Karl Hagemeister und Carl Schuch die havelländische Malerkolonie Ferch und machten mit ihren Werken das Dorf bekannt. 1908 erhielt Ferch den Anschluss an die Bahnstrecke Jüterbog–Nauen. Der Bahnhof Ferch-Lienewitz liegt jedoch weit außerhalb des Dorfes. Im Zwickel zwischen der Bahnstrecke Potsdam-Beelitz und der östlichen Gemarkungsgrenze liegen die Wohnplätze Bahnhof Ferch-Lienewitz und Schmerberg. Der nordöstlich davon gelegene Wohnplatz Lienewitz zwischen Großem und Kleinem Lienewitzsee gehört dagegen schon zur Nachbargemeinde Michendorf. Östlich des Bahnhofsgeländes liegt der stark verlandende Karinchensee, der noch zur Gemarkung Ferch gehört. Mit der Kreisreform von 1872 wurde Ferch dem Kreis „Zauche-Belzig“ unterstellt. Mit der Auflösung der alten Kreise 1952 in der damaligen DDR, kam die Gemeinde Ferch zum Kreis „Potsdam-Land“ im Bezirk Potsdam der DDR. 1990 wurden die neuen Bundesländer wieder eingerichtet, der Bezirk Potsdam ging komplett im Land Brandenburg auf. Mit der Ämterbildung 1992 im Land Brandenburg schloss sich die bisher eigenständige Gemeinde Ferch mit den Gemeinden Caputh und Geltow zum "Amt Schwielowsee" zusammen, das seinen Sitz in der Gemeinde Caputh hatte. Mit der Kreisreform 1993 kam die Gemeinde Ferch zum Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die Gemeinde Schwielowsee entstand am 31. Dezember 2002 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Caputh, Ferch und Geltow. Das Amt Schwielowsee wurde zum selben Zeitpunkt aufgelöst, die Gemeinde Schwielowsee amtsfrei. Die Gemeindeverwaltung zog 2003 in ihren neuen Verwaltungssitz nach Ferch auf dem Potsdamer Platz. Ferch ist heute vorrangig ein Erholungsort. Der Schwielowsee bietet Möglichkeiten für Wassersportler, die Malerkolonie wird weiter gepflegt. Die Gemeinde Schwielowsee plant am bestehenden BOS-Funkturm (Schleuderbetonmast) eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform zu errichten. Die Umsetzung ist noch nicht gesichert. Die entsprechenden Bauantrags- und Fördermittelantragsverfahren laufen derzeit. Ziel der Gemeinde ist es, mit der Errichtung der Aussichtsplattform, den Urlaubern, Tagesgästen und Bürgern den spektakulären Ausblick, von der zweithöchsten Erhebung im Landkreis Potsdam-Mittelmark, zugänglich zu machen. Bei gutem Wetter kann der Blick bis zum Berliner Fernsehturm, nach Potsdam, Stadt Brandenburg „Marienberg“ und zu „Hohen Fläming“ reichen. Unmittelbar ist die Schönheit, des Havellandes, die Stadt Werder, des Schwielowsees und die riesigen Waldflächen um Ferch zu genießen. Das Busunternehmen Havelbus bietet mit der Linie 607 eine Busverbindung von Potsdam über Caputh nach Ferch an. Der Haltepunkt Ferch-Lienewitz an der Bahnstrecke Jüterbog–Nauen wird von der Regionalbahnlinie RB 23 bedient. In Ferch gibt es zwei Anlegestellen für Fahrgastschiffe des Unternehmens Weiße Flotte Potsdam. Diese Anlegestellen befinden sich unmittelbar bei den Gaststätten / Hotel „Haus am See“ und „Bootsklause“. Durch die Gemarkung Ferch führen zwei Autobahnen (BAB 9 und BAB 10) mit den Anschlussstellen Ferch und Glindow und das Autobahndreieck Potsdam. Ferner wird der Ortsteil Ferch durch die Kreisstraße „K 6907“ und der Landstraße „L 90“ durchquert. Der Europaradweg führt als internationale Route von Boulogne-sur-Mer in Frankreich bis nach St. Petersburg in Russland. Dabei tangiert er auf mehr als 3000 km neun europäische Länder. Der R1 verläuft im Bereich der Gemarkung Ferch über eine weite Strecke durch typisch märkische Kiefernforste und überquert 2 mal die Autobahn, was interessante Blicke auf das Autobahndreieck Potsdam ermöglicht. Hier beginnt das Havelland. Vorbei an Ferch führt die Route entlang am Schwielowsee in Richtung Petzow - Stadt Werder.
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